Gedenken am Roma-Mahnmal in Lackenbach

Am 15. November fand in Lackenbach die jährliche Gedenkveranstaltung der Roma-Verbände gemeinsam mit der burgenländischen Landesregierung statt. Im November 1940 war hier das nationalsozialistischen Anhaltelager errichtet worden, im November 1941 begannen die Massendeportationen in die Vernichtungslager. Besonders eindrucksvoll war der Auftritt von Schülerinnen und Schüler der Klasse 6A des BG/BRG/BORG Oberpullendorf. Für den Kulturverein österreichischer Roma sprach Obmann Christian Klippl, die Bundesregierung wurde durch Justizministerin Anna Sporrer vertreten. 

Die Arbeitsgemeinschaft der NS-Opferverbände und WiderstandskämpferInnen ermöglichte Angehörigen aller drei Organisationen – darunter Mitgliedern der Landesverbände Wien und Niederösterreich des KZ-Verbands – die Teilnahme an der Veranstaltung durch einen Bus aus Wien. 

Gedenkveranstaltung am ehemaligen Aspangbahnhof

Am Sonntag, den 9. November 2025, fand die jährliche Gedenkveranstaltung der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JÖH) und des Antifaschistischen Personenkomitees Landstraße statt. Rund 80 Personen versammelten sich am Platz der Opfer der Deportation im 3. Wiener Gemeindebezirk, um an die Opfer der Shoah zu erinnern.

Der 9. November markiert den Jahrestag der nationalsozialistischen Novemberpogrome von 1938, in deren Nacht 1400 Synagogen, Versammlungsorte, Friedhöfe, Geschäfte und Wohnungen zerstört und hunderte Jüdinnen und Juden ermordet wurden. In Wien brannte unter anderem der große Leopoldstädter Tempel – unter Teilnahme und Beifall der Bevölkerung. Diese Gewalt markierte den Beginn der Shoah und ebnete den Weg in die Vernichtungslager.

Die Gedenkzeremonie fand vor dem 2017 errichteten Mahnmal am ehemaligen Aspangbahnhof statt, von wo aus 50.000 Jüdinnen und Juden in die Vernichtung deportiert wurden. Bereits 1983 wurde an diesem Ort eine Gedenktafel mit dem Aufruf „Niemals vergessen!“ errichtet, die an die in den Jahren 1939-1942 deportierten Jüdinnen und Juden erinnert. 1995 benannte die Stadt Wien den Vorplatz in Platz der Opfer der Deportation um. Auf dem Gelände des ehemaligen Aspangbahnhofs befindet sich heute auch der Leon-Zelman-Park, benannt nach dem Gründer des „Jewish Welcome Service“. Nach Reden durch Gemeinde- und Bezirksratsabgeordnete der SPÖ, Grünen und KPÖ sprachen Vertreter:innen der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und der JÖH sowie Nachkommen von Zeitzeug:innen. Die Veranstaltung wurde musikalisch mit hebräischen und jiddischen Liedern begleitet.

„Nie wieder“ – dieser Leitsatz ist nicht nur Erinnerung, sondern Verpflichtung und Versprechen für die Zukunft.

Ehrungen am 1. November am Zentralfriedhof

Zur festen Tradition des Wiener KZ-Verbands gehört es, zum 1. November die Gräber der ermordeten Widerstandkämnpfer:innen am Wiener Zentralfriedhof zu besuchen. Im Rahmen einer Gedenkfeier wurde das Mahnmal Gruppe 41 und die Grabanlage Gruppe 40 besucht.

Rund 50 Kamerad:innen und Freund:innen folgten dem Aufruf. Die Gedenkfeier begann um 15.00 am Rundplatz der Gruppe 41 beim Mahnmal der Stadt Wien, dass den „Opfern für ein freies Österreich 1934–1945“ gewidmet ist. Wie immer blieben auch Besucher:innen des Zentralfriedhofs stehen um der Feier beizuwohnen. Kamerad Winfried Garscha begrüßte die Teilnehmer:innen, danach sprach Kamerad Mathias Lichtenwagner, überbrachte Grüße von Wiener und Bundesverband. Er ging auf die konfliktreiche Geschichte des Denkmals aber auch aktuelle Geschehnisse ein.

In Folge besuchten die Teilnehmer:innen die Gedenkstätte in der Gruppe 40. In dieser Gruppe liegen über 1.000 Personen begraben , die im Landesgericht Wien bzw. am ehem. Schießplatz Kagran ermordet wurden. In Erinnerung an diese wurden einzelne Biografien und Abschiedsbriefe von Opfern vergetragen. Abwechselnd mit der Schauspielerin Gabriela Schmoll stellte Winfried Garscha Biografien von Hingerichteten vor und wurde aus Briefen oder Berichten gelesen. Darunter die Biografie des Wiener Widerstandskämpfer Franz Stelzel (1903-1942), dessen Gedenktafel wir vor kurzem erneuern konnten und der am 10. November 1942 im Landesgericht Wien enthauptet wurde.

Ein kleiner Teil der Versammlung zog noch weiter zum Denkmal für die jugoslawischen Partisan:innen in der Gruppe 88 und legte einen Kranz beim Denkmal ab.

Der Wiener Verband dankt allen Teilnehmer:innen für das würdige Gedenken.